Seit menschengedenken ist die Mistel eine ganz besondere Pflanze, um die sich viele Mythen ranken. Die Kelten glaubten an ihre Zauberkraft und selbst im antiken Griechenland sprach man der Mistel besondere Heilkräfte zu. Auch heute noch spielen Mistelpräparate in der Naturheilkunde eine wichtige Rolle.
Halbschmarotzer
Gerade im Herbst, wenn die Bäume ihre Blätter verlieren, fällt der immergrüne Mistelstrauch im Astwerk seiner Wirtsbäume auf. Die Mistel lebt als Halbschmarotzer auf Bäumen, das heißt sie bezieht von den Bäumen Wasser und Nährstoffe, betreibt aber eigenständig Fotosynthese. Bei uns kommen drei verschiedene Mistelarten vor, die sich jedoch äußerlich kaum unterscheiden lassen und nur über die Wirtsbäume zu bestimmen sind: die Kiefern-, die Tannen- und die Laubholzmistel.
Normalerweise ist der Mistelbefall für den Wirtsbaum unschädlich, allerdings kann bei Massenbefall auch der Baum geschädigt werden. Besonders auffallend sind die weiß-silbrig glänzenden Beeren der Misteln, die für uns Menschen giftig, aber für einige Vögel wahre Leckerbissen sind. Diese Beeren haben einen stark klebrigen Inhalt, der an Vogelschnäbeln haften bleibt und so den Samen der Misteln weitertransportiert. Gelangen die Samen an einen Ast, treiben sie dort aus und bilden eine Haftscheibe.
In vielen Ländern ist das Küssen unter dem Mistelzweig ein Brauch, der gerade zur Weihnachtszeit für romantische Momente sorgt. Misteln sind mancherorts zudem ein beliebter Weihnachtsschmuck. Allerdings darf man Mistelzweige nicht pflücken, denn sie stehen unter Naturschutz.
Quelle: kaufland.de/umweltthema