Bei herrlichem Sommerwetter starteten wir am 14. Juni 2022 gegen 10 Uhr zum Wildpark Bad Mergentheim. Da die Kaiserstraße wegen Bauarbeiten gesperrt war, mussten wir der Umleitung über Schrozberg und Niederstetten folgen, um dort wieder auf die B 290 zu gelangen.
Der Parkplatz war schon gut gefüllt, als wir am Wildpark ankamen, da ja noch die Pfingstferien waren und viele Eltern mit Kindern unterwegs waren. Am Eingang fiel uns gleich die Koboldburg ins Auge, die nun auch schon einige Jahre Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert. In Klabaukes Dorf lernen die Kinder spielend das Leben und können in viele Berufe schlüpfen. Weiter ging es dann im Rundgang zu den Steinböcken, sowie dem Schaf und den Schnecken, welche in einer Steinlandschaft leben, welche dem Hochgebirge nachgeahmt ist.
Am Treffpunkt Fütterungsrunde sammelten wir uns alle um den Ausführungen der kundigen Tierpflegerin zu lauschen. Von ihr erfuhren wir viel Wissenswertes über das, was man sonst nicht sieht: „Warum heißt der Waschbär, Waschbär?“, „Wie viel kann ein Geier fressen?“ oder „Warum können die Tierpfleger direkt zu den Wölfen ins Gehege!?“
Auch den Fischotter konnten wir bei der Fütterung aalglatt durch das Wasser gleiten sehen, wo er nach den ausgeworfenen Fleischstücken tauchte. Die beiden europäischen Braunbären sind schon 30 Jahre alt und noch immer top fit. Auch die vier Luchse, die Wildkatzen und die Polarfüchse waren prächtig anzusehen. Begeistert hat uns auch die Gesundheitspolizei in Gestalt von vier imposanten Geiern. Nebenan konnten wir dann die Elchkuh mit ihrem jungen Nachwuchs bewundern.
Leider kamen bei der Wolfsfütterung diesmal nur wenige Exemplare angerannt, da bei den warmen Temperaturen der Appetit doch nicht so groß ist.
Im Streichelzoo angelangt, konnten wir die Kinder und auch Erwachsene beobachten, wie sie die kleinen und großen Ziegen in Beschlag nahmen, sie streichelten und fütterten. Begeistert waren auch viele Besucher von Uhu, Bartkauz, Schneeeulen, dem Schwarzstorch und den Graureihern, die sich um die Nester mit argem Gekreische stritten. Die Haustiervorführung war lustig und gut einstudiert: Hasen, Hühner, Schweine, Ziegen und sogar drei Dromedare stellten sich zur Schau.
In der Seenlandschaft waren viele Schildkröten zu bestaunen, auch die Wildschweine suhlten sich im Schlamm. Den Biber trafen wir schlafend in seiner Biberburg an und nebenan konnten wir die Flughunde (nur für starke Nerven) bei tropischen Temperaturen in ihrer Höhle erahnen. Auch der fast ausgestorbene Waldrapp war mit 18 Exemplaren richtig gut vertreten. Die langen roten krummen Schnäbel muten seltsam an aber sie picken damit wirklich alles auch aus den engsten Fugen und Ritzen heraus.
Nebenan konnten wir dann noch fünf Waschbären, die ihr Futter mit den Füßen im Wasser greifen, was dann so aussieht als wollten sie es waschen, daher auch der Name Waschbär, bei der Fütterung zusehen. Die Tierpflegerin zeigte uns auch ein Hirschgeweih, welches das Rotwild abwirft um danach wieder ein neues Geweih zu bekommen. Der Abwurf und Aufbau ist ein jährlicher Kreislauf. Ab Februar/März verliert der „König der Wälder“ kurzfristig seine Krone. In den nächsten vier Monaten wächst ihm jedoch wieder ein neues Geweih.
Nach diesen vielen interessanten Eindrücken haben wir uns noch jeder ein Eis gegönnt und uns in dem schattigen Biergarten über die vielen heiteren und lustigen Begebenheiten ausgetauscht.