Nachdem uns das Landratsamt wieder auf die Amphibienwanderung an der L 1036 Langenburg-Blaufelden aufmerksam gemacht hatte, unternahmen Mitglieder des Vereins am 10. März 2022 erstmals einen Kontrollgang.
Die Nächte hatten bis dahin noch Minustemperaturen. Deshalb war es auch nicht zu erwarten, dass Kröten, Molche und Lurche schon unterwegs zu ihren Laichplätzen waren. Tatsächlich befanden sich an den besagten Stellen auch noch keine Amphibien. Der Neuhofsee war auf seiner Westseite noch zugefroren und vereist.
Das nächste Mal unternahmen wir am 14.03.2022 einen Kontrollgang. Bis dato hatte es jedoch nicht geregnet und es war noch sehr trocken. Nur ein Molch befand sich in einem der Durchlässe des Krötentunnels unter der Straße L 1036.
Nachdem es am 15.03.2022 regnete, waren wir von 19.45 bis 21.45 Uhr auf dem kompletten Streckenabschnitt der L 1036 ab der Kreuzung Brüchlingen-Ludwigsruhe bis zum Neuhof unterwegs.
Und siehe da! Schon ab der Kreuzung waren zahllose Kröten, die aus dem Brüchlinger Wald kamen, unterwegs. Leider ist hier keine Beschilderung aufgestellt, um die Autofahrer auf die Amphibienwanderung aufmerksam zu machen. Deshalb wird an diesem Streckenabschnitt sehr rasant gefahren, denn erst nach ca. einem Kilometer steht eine Hinweistafel, die Geschwindigkeit zu reduzieren.
Beim Neuhof waren ebenfalls Kröten, Molche und Lurche unterwegs. Wir fuhren die Strecke öfters ab und konnten etliche Kröten über die Straße tragen. Jedoch gelang leider nicht jede Rettungsaktion. Es blieben viele Kröten auf der Strecke, die überfahren wurden.
Am 16.03.2022 unterrichtete ich daraufhin das Bau- und Umweltamt in Schwäbisch Hall, um den Sachverhalt zu schildern.
Da bis heute keine Antwort von der Behörde, weder schriftlich noch telefonisch, eintraf, wird der Heimatvogelschutz Langenburg der "Unteren Naturschutzbehörde" wiederholt die Veränderungen in der Amphibienwanderung vortragen, um erweiterte Schutzmaßnahmen zu erzielen.
Auch am Mittwoch 16.03.2022 sowie am Donnerstag 17.03.2022 und Freitag 18.03.2022 waren wir dann wieder jeweils zwei, manchmal drei Stunden auf dem Streckenabschnitt unterwegs, um den vielen Kröten, die aus dem Brüchlinger Wald in Scharen kamen, auf die andere Straßenseite zu helfen. Es waren unterschiedliche Tiere unterwegs: Kleine, Helle, Dunkle, Männchen, die bereits ihr Weibchen gefunden hatten, aber auch viele einzelne männliche Kröten.
Auch beim Neuhof waren Amphibien unterwegs, welche die drei vorgesehenen Durchlässe des Krötentunnels benutzten.
Als wir dann am 30.03.2022 nochmals zu einer Kontrollfahrt starteten und durch den Regen am Abend ideale Bedingungen für die Amphibienwanderung herrschten, waren doch tatsächlich noch zahlreiche Nachzügler bereits wieder ab der Kreuzung Brüchlingen bis zum Neuhof zu sehen. Es fand sich im Neuhofsee auch schon einiges an abgelegtem Laich, was sehr erfreulich war.